
Kaffee – mit Milch und Zimt
Kaffeespezialitäten mal anders
Ja Sie haben richtig gelesen. Bei mir gibt es Kaffee nur noch mit Zimt oder anderen Gewürzen wie Muskatnuss, Kardamom, Ingwer, Sternanis oder Piment. Aber ganz sicher nie wieder mit Zucker. Je nachdem welches Gewürz den Weg in meine Kaffeetasse findet, gebe ich höchstens ein klein wenig Süßstoff dazu. Mehr aber auch nicht. Als leichte Süße kann man sowohl herkömmlichen Süßstoff, Stevia oder Xylith verwenden. Aber wie bereits erwähnt, nur in ganz kleinen Mengen um das Aroma der Gewürze nicht zu übertönen.

Warum das Ganze?
Der Hintergrund: Meine Waage gab mir einen Tritt in den Allerwertesten. Ich hatte mir einmal geschworen, niemals über 100 Kilo wiegen zu wollen. Doch aus mir damals noch unerklärlichen Gründen hatte ich es doch tatsächlich auf 105 Kilo geschafft. Tendenz steigend. Dies führte dazu dass ich depressiv, lustlos und gereizt wurde. Am Ende stand die Diagnose Diabetes TYP 2.
Wie es dazu kam
Ende der 80er, Anfang der 90er Jahre fing es an, dass den Menschen um mich herum ein einfacher Kaffe nicht mehr gut genug war. Jeder trank auf einmal Cappuccino. Es war wie eine Zombiapokalypse. Egal wo man hinsah. In jedem Café, in jeder noch so kleinen Eisdiele waren alle am Cappuccino schlürfen. Ich selbst hatte damals noch nicht wirklich den Kaffee für mich entdeckt. So ein Cappuccino war allerdings, lecker süß und durch die Sahne schön cremig. Und wenn´s einem schmeckt, dann kann man schon mal einen zweiten oder dritten vertragen. Nach dem Cappuccino kam dann ein paar jahre später der Caffé-Latte.
Es ist doch nur ein Kaffee!
Viele Jahre schwamm ich auch noch auf der großen Cappuccino- und Caffé-Latte-Welle mit, bis ich irgendwo las, dass das Zeugs extrem viel Kalorien haben soll. Erst hatte ich es nicht begriffen. Das ist doch nur Kaffee. Doch nicht nur die Tatsache dass ich die Getränke jedes mal mit mindestens zwei bis drei Löffeln Zucker verfeinert hatte, machte diese zu echten Kalorienbomben. Sondern dass auch Milch und Sahne einiges an Zucker enthielten. Zudem ist die Sahne auch noch fetthaltig. Noch schlimmer: Seit man diese Leckereien mit Karamell- Vanille- und Schoko-Flavour an nahezu jeder Ecke „To-Go“ bekommen kann, werden diese nicht mehr richtig genossen. Überall sieht man Passanten mit Pappbechern in der Hand. Meistens auf dem Weg zur Arbeit oder Schule und zum Feierabend auf dem Heimweg. To-Go eben. Es bleibt auch nicht bei den drei genannten Geschmacksrichtungen. Es gibt schier unzählige Kaffeevariationen und Flavours. Da fehlt nur noch der Kaffee mit Leberwurstgeschmack. Scherz beiseite. Die große Auswahl verlockt schon ganz schön dazu, alles einmal probieren zu müssen. Da bleibt es oft nicht nur bei einem Becher. Und genau dieser übermäßige Konsum solcher und ähnlicher Getränke führt, unter anderem dazu, dass die Anzahl der Diabetes-Erkrankungen jährlich drastisch ansteigen. Dabei ist nicht der Kaffee an sich das Problem. Vielmehr enthält der Sirup der für die „besondere Note“ eingesetzt wird, extrem viel Zucker. Und der macht bei übermäßigem Gebrauch nun mal Fett. Natürlich ist nicht nur der Verzehr solcher Kaffeespezialitäten dafür verantwortlich.
Es bleibt ja auch nicht nur beim Kaffee
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt eine tägliche Zuckerzufuhr von nicht mehr als 25 Gramm pro Tag. Dies ist mit drei ausgewogenen Mahlzeiten Täglich auf jeden Fall machbar. Da ist sicher auch ein Cappuccino mit drin. Allerdings sollte dieser nicht zusätzlich mit Zucker gesüßt werden. Sonst besteht leicht die Gefahr die empfohlenen 25 Gramm Zucker pro Tag zu überschreiten. Auch überzuckerte Softdrinks und Fertiggerichte tragen fleißig dazu bei, dass immer mehr, vor allem jüngere Menschen an Diabetes TYP 2 oder Adipositas (krankhaftes Übergewicht) erkranken. In vielen Lebensmitteln die wir im Alltag als gesund bezeichnen, lauern oft versteckte Zuckerarten die wir nicht gleich als solche erkennen. Dies führt bei den meisten Menschen zu einer unbewussten Überzuckerung. Die früher im Volksmund “Altersdiabetes” genannte Krankheit Diabetes Typ 2, wird heutzutage gerne auch als Lifestyle-Diabetes bezeichnet. Was, meiner Meinung nach, in der heutigen Zeit auch passender ist. Denn während früher überwiegend ältere Menschen erkrankten, traf es in den vergangenen Jahren immer mehr Jugendliche und sogar Kinder.
Die große Kaffee-Abzocke
Ein weiterer Grund diese Mode-Kaffeesorten aus meinem Leben zu verbannen waren die unverschämt hohen Preise. Für den Preis eines Vanille-Cappuccino im Mitnehmcafé bekomme ich schon fast ein ganzes Pfund Pulverkaffee. Davon kann ich mir mehrere Kannen an Kaffee zubereiten. Ein wenig Milch dazu und eine Prise Zimt oder andere Gewürze und Fertig ist meine kleine Leidenschaft. Was auch gut kommt ist eine Lebkuchen Gewürzmischung im Milchkaffee. Die Gewürze für meinen Kaffee kaufe ich allerdings nicht im Supermarkt sondern auf der Kirmes oder am Weihnachtsmarkt an einem Gewürzstand. Dort wird man richtig gut beraten und bekommt immer eine gute Qualität. Zudem sind die Gewürze dort in der Regel um einiges günstiger als im Supermarkt. Und man darf vor dem Kauf auch mal probieren.
Es geht auch ohne
Nach meinem Zuckerentzug, den ich aufgrund meiner Erkrankung an Diabetes Typ 2 durchgezogen habe, schmecken mir allzu Süße Getränke gar nicht mehr. Im Gegenteil, wenn ich ab und zu mal etwas Süßes zu mir nehme wird mir schnell flau im Magen und ich bekomme innerhalb kürzester Zeit Sodbrennen. So wie früher eben. Damals dachte ich es liegt am Stress, weil ich gleichzeitig auch permanent müde und erschöpft war. Doch schon nach den ersten Tagen ohne übermäßig viel Zucker zu mir zu nehmen ging es mir schnell wieder besser. Heute fühle ich mich fitter und leistungsfähiger als je zuvor.
Deshalb: Finger weg von den ganzen Dickmachern. Die sind für einen gut funktionierenden Körper nicht Überlebensnotwendig und schaden in zu hohen Dosen nur dem Organismus. Darüber hinaus sind sie eine zusätzliche Belastung für den Geldbeutel.
Einer meiner Leitsprüche: Süßigkeiten die ich nicht probiere, kann ich später auch nicht vermissen.
Außerdem muss ich nicht jeden Trend mitgemacht haben. Trends sind sowieso nur dazu geboren um irgendwann in Vergessenheit zu geraten.
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